Montag, 15. März 2010

Outback

Unser nächstes Ziel lag läppische 700km entfernt im Nirgendwo – die Opalstadt Coober Pedy!
Die Strecke bewältigten wir an einem Tag - mit einer Pause in Woomera (Raketen Testgelände), wo wir einige Ausstellungsstücke begutachten und für den Rest des Tages noch einen dritten Campervan aufnahmen, der zwecks Motorproblemen nicht alleine fahren wollte.

Gegen Abend kamen wir in Coober Pedy an, wo wir uns unterirdisch im Zelt (das erste mal im Zelt schlafen in Australien!) einquartierten. Unsere erste Feststellung: Die Leute in Coober sind ziemlich merkwürdig – komischer Humor, misstrauisch, „grumpy“... sie passen einfach nicht so recht zu den restlichen Australiern. Vielleicht ist das im Outback aber auch normal, wer weiß. Nach unserer Nacht in Riba's Underground Camping brachen wir morgens auf, um uns eine Opalmine („Old Timers Mine) anzuschauen. Dort wurde zudem das Minengerät demonstriert (z.b. der „Blower“) und wir erhielten Einblick in die Faszination des sogenannten „Games“.
Wir schauten uns Coober Pedy noch mehr von den Underground-Attraktionen an (u.a. eine Underground-Church, Hotel), fühlten unsere Wasservorräte (20Cent/30Liter) und verließen die Stadt. Bevor es mit den üblichen 100km/h auf dem Stuart Highway weiterging, fuhren wir jedoch zunächst noch etwas abseits der befestigten Straße und schauten uns den „Dog Fence“ an, der gebaut wurde um Dingos auf Distanz zu halten, so dass Schafe und Kühe südlich des Zauns in Ruhe gehalten werden können. Das Gebiet nennt sich auch „Moon-Plain“ - das erklärt wohl wie es dort aussieht. Hier wurden Filme wie „Priscilla – Die Wüstenkönigin“ oder „Mad Max 3“ gedreht.
Nach ca. 70km Dirtroad ging es gegen 16.00Uhr weiter. An diesem Tag sollten wir noch weitere 400km zurücklegen, bis wir unser Quartier genau an der Grenze South Australia/Northern Territory, aufschlugen.

Am nächsten Tag verließen wir nach weiteren 90km den Stuart Highway bei Erlunda und bogen von Regen verfolgt Richtung „Ayers Rock“, „The Olgas“ und „Kings Canyon“, den drei Red-Center-Must-Dos ab. Letzterer stand als erstes auf unserer Planung und gegen 15.00Uhr erreichten wir unser Ziel. Nach kurzer wetterbedingter Verzögerung begannen wir den 6km langen „Kings Canyon Rim“ Walk, der einen atemberaubenden Ausblick auf die Sandsteinwände des Canyon gewährt. Es gibt übrigens keine Sicherheitsbarrieren an den Klippen – wir sind ja schließlich in Australien, Natur pur. Trotzdem, oder gerade deswegen, wunderschön.
Nach 4 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt – wir hatten viel Glück und wurden während des Walks nicht nass. Bis zum Einbruch der Dunkelheit fuhren wir einen Teil Strecke wieder zurück , um kurze Zeit später unsere Quartier auf einer weiteren kostenlosen Rest Area aufzuschlagen.
Am nächsten Tag ging es nach wie vor von Regen verfolgt weiter Richtung Ayers Rock (Aborigine Name: "Uluru") und „Olgas“ ("Katja Tjuta"). Da wir den roten Monoliten bei Sonnenauf-/-untergang sehen wollten ließen wir ihn zunächst links liegen und begaben uns zu den „Olgas", die genau wie der "Uluru" aus Sandstein bestehen, allerdings nicht ein einziger großer Monolith ist, sondern aus 36 kopfartigen Hügel besteht. Auch hier nahmen wir uns wieder einen längeren Walk vor, der sich zwischen den besage "Köpfen" durchwindet. Auch hier hatte man wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Wüstenlandschaften und auf bis zu 500m hohe Sandsteinhügel, die man übrigends wie den Urulu auch nicht besteigen sollte, da ja beide Naturwunder ein Heiligtum der Aboriginies sind. Deswegen ist der Nationalpark auch einer der wenigen Orte auf der Welt, der sowohl wegen seiner Natur als auch wegen seiner kulturellen Bedeutung als besonders wertvoll von der UNESCO eingestuft wurde. Nachdem wir noch zwei Lookouts, von denen man alle 36 Hügel aufeinmal ablichten konnte, besucht haben, ging es die 45km zurück zum Uluru, ständig mit der Hoffnung begleitet, dass der bewölkte Himmel doch noch aufreißt und uns den Farbwechsel des Monolithen beim Sonnenuntergang ermöglicht. Leider war alles Daumendrücken und Hoffen vergebens. Nachdem einige Errinerungsphotos geschossen wurde und jeder gegessen hatte, ging es zurück auf einen weiteren kostenlosen Parkplatz und gleich ins Bett, da wir uns die zweite Chance, das Farbspiel beim Sonnenaufgang anzuschauen, nicht entgehen lassen wollten. Das Nothern Territory hat wie auch South Australien eine Zeitverschiebung von einer halben Stunde zu Sydney. Dass aber im Nothern Territory auch noch zwischen "Sommer-/Winterzeit" unterschieden wird wussten wir nicht (in South Australia gibt es das nicht!) und so kamen wir eine Stunde zu früh zum Sonnengang und wunderten uns warum es noch so dunkel ist, wenn doch in paar Minuten die Sonne aufgehen sollte. Naja, wenigstens haben wir dann den Preis, dass wir die die ersten am Parkplatz vom Sonnenaufgang-Lookout waren, gewonnen, ist doch auch nicht schlecht=). Leider hatten die Wolken uns immer noch nicht so wirklich gerne und versperrten dem Sonnenlicht immer noch den Weg zum Uluru. Um 8 Uhr, diesmal zur richtigen Zeit, begann dann ein zweistündiger Walk, der von einem Ranger geführt wurde. Wir erfuhren viel über die Aboriginies, ihre Kultur, ihre Lebensweise und ihre Felsenmalereien. Anschließend umrundeten wir den Monolith noch und besuchten dann noch das Kulturzentrum, um dann letztentlich in Richtung Alice Springs aufzubrechen.

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