Montag, 15. März 2010

South Australia

Letztendlich haben wir es geschafft und das Auto - pardon, den Bus - in Adelaide reparieren lassen. Insgesamt waren wir danach 600Dollar ärmer – u.a. weil die Kupplung auch erneuert werden musste, was uns besonders ärgerte. Aber immerhin hatten wir wieder ein funktionsfähiges Auto. Während der Bus repariert wurde, machten wir uns auf die Suche nach einem Job in der Nähe, da Adelaide für die vielen Weinfelder bekannt ist und dementsprechend viele „Grape-p
Picking“ Jobs zur Verfügung stehen. So fanden wir uns einige Zeit später in Neon-Orangen Warnwesten und mit Scheren bewaffnet in McLaren Vale (südlich von Adelaide). Zwar war der Job mit 17Dollar/Std. (ohne Tax) gut bezahlt, dafür durften wir allerdings in langer Kleidung bei bis zu 40°C zeigen, wie flink unsere Finger waren – den jeder „Bucket“ wurde gezählt und war man 20% langsamer als der Rest, so wurde man schlichtweg entlassen. Während dieser Zeit befreundeten wir uns mit zwei weiteren Deutschen (ebenfalls Abi '09 – allerdings auf Weltreise, nicht nur Australien), die auch als Grapepicker tätig waren und ähnliche Ziele wie wir verfolgten – kurz gesagt entschieden wir uns nach dem Job gemeinsam durchs Outback zu fahren, da man mit 2 Autos in diesem Gebiet auf der sichereren Seite ist – wir verstanden uns aber auch auf Anhieb.
Unsere Weiterfahrt erfolgte dann früher als erwartet, da bezüglich der Weintrauben noch keine Hochsaison war, so dass es sich für uns nicht lohnte länger zu arbeiten (teilweise nur 3 Std. am Tag – oder einen Tag garnichts).
Also kauften wir Proviant und verließen Adelaide - zunächst ohne die anderen Beiden - nach 1 ½ Wochen wieder und fuhren Richtung „Flinders Ranges“ - jaaa, ein weiterer National Park – sozusagen das Aushängeschild von South Australia, während die „Grampiens“ (siehe Post vorher) ja noch in Victoria liegen. Nachdem wir uns am ersten Tag im Nationalpark informiert hatten und einige Walks selektierten, mussten wir feststellen, dass es nicht unbedingt einfach war zu den Startpunkten zu kommen, da man Dirtroads fahren musste – es hatte nämlich am Vortag stark geregnet und dementsprechend sahen dann die Straßen aus. Selbst die geteerte Hauptstraße war Streckenweise unter Wasser. Man könnte also sagen wir hatte mehr Spaß im Auto (Offroad so gut es mit Straßenreifen ging) als bei den Walks (8km & 4km). Ab diesem Zeitpunkt hatten wir einen weiteren Reisebegleiter – wenn auch ungewollt: Scharen von Fliegen!
Am zweiten Tag trafen wir uns mit unseren Reisegefährten und den zwei „Lifts“ (Leute die Mitfahren und Benzinkosten teilen, was für beide Seiten preislich von Vorteil ist) im Nationalpark.
Wir machten noch einen weiteren Walk (22km), diesmal direkt vom Informationscenter aus. Bei diesem Walk mussten wir feststellen das man in Australien die Bergpfade nicht serpentienartig anlegt (wie in Europa) sondern den direkten Weg nimmt – teilweise kletterten wir senkrecht den Berg hinauf. Nach letztendlich ca. 6 Stunden kamen wir vom anstrengenden, aber schönen Walk am Parkplatz vom Infocenter an und verließen die Flinders Ranges – es ist ein wirklich sehenswertes Gebiet.
Die Fahrt zum Übernachtungsplatz im Dunkeln gestaltete sich als besonders abenteuerlich (& gefährlich) da wir mit 50 – 100 selbstmordgefährdeten Känguruhs konfrontiert wurden die an der Straße darauf warten, bis unschuldige Backpacker vorbeikommen und dann...
Wieauchimmer, zum Glück verlief die Fahrt, trotz ein paar haarigen Situationen, ohne Fremdkontakt. Wir entschieden aber keine Fortsetzung daraus machen zu wollen und beim nächsten mal lieber im Hellen zum Übernachtungsplatz zu fahren.

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