Donnerstag, 15. April 2010

Wir wuenschen allen Abilern viel glueck ab morgen!!!

Sonntag, 11. April 2010

Wie klein die Welt doch ist!

In Cairns wird man von Tauchangeboten und Boatsfahrten ins Great Barrier Reef fast erschlagen, in jeder Ecke gibt es einen anderen Anbieter. Wir haben uns schon davor entschieden auf Green Island, eine kleine Insel ein paar Kilometer östlich von Cairns zu gehen.
Allerdings war für die ersten Tage in Cairns kein durchgehend schöner Tag angekündigt, somit haben wir ein paar Tage so in Cairns herum bekommen müssen. Das war aber alles halb so schlimm. Zum einen gibt es in Cairns eine große, künstlich angelegte Lagune, die dazu noch kostenlos ist. Sollte man tatsächlich mal genug vom guten Wetter und kostenlosem Schwimmbad haben, dann fährt man einfach in den Botanischen Garten und hält sich eben für ein paar Stunden auf und bestaunt die verschiedenen Arten von Bäumen, Farnen und Blumen aus dem Regenwald. Und falls einem dann immer noch langweilig sein sollte, dann geht man in den Supermarkt und trifft zufällig am anderen Ende der Welt zwei Jungs, einer aus Ellenberg und einer aus Dinkelsbühl, die im Jahre 2009 ihr Abitur erfolgreich im PG bestanden haben. Schon unglaublich, wie klein die Welt manchmal sein kann. Am Abend schauten wir dann noch auf Beamer das erste Formel 1 Rennen im Casino an.
Am vierten und letzten Tag in Cairns ging es dann endlich auf Green Island. Manche, vor allem ein Passagier aus dem Schwabenland, zog es vor die Fahrt nicht auf dem vorgesehen Sitzplatz, sondern auf dem Klo zu verbringen. Nachdem wir dann endlich festen Boden unter den Füßen hatte, musste wir auf der Insel noch einen kurzen Regenschauer abwarten, bis wir unsere Walk um die halbe Insel starten konnten. Die Insel ist sehr klein, man könnte sie in einer Stunde locker umrunden, und vor allem früher wichtig, da sie als Notfallrettungsinsel für Gestrandete gedient haben soll. Man hatte sogar extra Kokosnüsse für die Gestrandeten angepflanzt. Auf dem Walk wurde die Bedeutung der Insel für Australien, die Vegetation der Insel und viel über das Great Barrier Reef erklärt.
Nach einem weiteren kurzen Regenschauer ließ sich dann auch wieder die Sonne blicken und wir gingen zum ersten mal Schnorcheln im Great Barrier Reef. Da an diesem Tag starker Seegang war, war die Sicht unter Wasser nicht ganz so gut, aber je weiter raus man schwamm, desto mehr Korallen und Fische konnte man entdecken. Irgendwann verließen dann immer mehr Menschen den Strand und wir kamen auf die Idee, auch solangsam mal wieder aus dem Wasser zu gehen, da die Leute, die den Strand verlassen, vermutlich das Boot für die Rückfahrt als Ziel hatten. Also mussten wir uns leider von unserem Schnorchel und Stingersuit (dünner Neoprenanzug, der vor Quallen schützt) trennen und uns für die Rückfahrt fertig machen.
Am nächsten Tag trafen wir uns wieder mit Lenni und Johannes, diese sammelten noch ihre zwei Lifts (zwei Norweger) ein und es ging weitere 650 km südlich über Mission Beach, Wallamen Falls und Taunsville nach Airlie Beach.

Cape Tribulation

Cape Tribulation ist die Gegend auf der Captain Cook das erste mal das Festland betrat, da er nach Holz suchte um sein Segelschiff wieder seetauglich zu bekommen.
Der einzige sinnvolle Weg zu diesem Gebiet führt nur über eine Fähre über den Daintree Rier. Wir ließen uns morgens um sieben Uhr gut gelaunt an das andere Ufer schiffen, um den ältesten Regenwald der Welt und die nördlichste Gegend unserer Reiseroute zu erkunden. Nach einem ausgiebigen Frühstück an einem Lookout (siehe Fotos), sind wir über die Touri-Info (bei der wir uns nach der Sicherheit vor Krokodilen in den Swimming Holes und Flüssen erkundigen und grünes Licht zum Baden bekommen haben) ganz nach Norden gefahren, da dort eines dieser Swimming Holes war. Wir zogen es vor flussaufwärts zum Swimminghole zu wandern anstatt den Fußweg zu nehmen, entschlossen aber nach circa der Hälfte wieder umzukehren und doch lieber den ausgeschilderten Fußweg zu nehmen. Warum? Weil wir plötzlich ein ca. 1, 70 m langes Krokodilbaby zu Gesicht bekamen, wie es gerade ins Wasser glitt. Das Baby an sich war ja gar nicht wirklich gefährlich, weil es noch nicht stark genug zu beißen kann, aber wer weiß, vielleicht war Mama Krokodil ja auch noch in der Nähe. So viel zum Thema Sicherheit. Im Swimminghole selber waren dann genügend Menschen im Wasser, dass eigentlich kein Krokodil in der Nähe sein kann, trotzdem gingen nur Teile von unserer Vierergruppe ins Wasser.
Der nächste Stopp war dann Tribulation Beach, das war genau der Strand, den sich Captain Cook ausgesucht hat um für ein paar Monate seine Reise zu unterbrechen und sein Schiff auf Vordermann zu bekommen. Ganz ehrlich, er hat sich sicherlich nicht den schlechtesten Strand ausgesucht. Leider darf man im nördlichen Küstengebiet von Queensland gerade nicht ins Meer, da gerade Box Jelly Fish-Season ist. Box Jelly Fish eine giftige und im schlimmsten Falle tödliche Qualle. Außerdem haben wir auch das erste mal einen größeren Gecko gesehen.
Weiter ging es zu einem Boardwalk der einen in den tiefen Regenwald führte. Mit etwas Glück konnte man dann schon einige der interessanten Vögel sehen. Bei einem weiteren Boardwalk konnte wir dann auch einen Cassowaro (Vogel ohne Flügel) entdecken. Lukas wollte ein Bild aus kurzer Distanz schießen und als der Cassowaro mit seinen dinosaurierartigen Fußkrallen ein paar Schritte auf ihn zu machte, wusste man nicht mehr, wer jetzt eigentlich vor wem Angst hat. Am Nachmittag ging es dann zu einem weiteren Beach, bei dem dann ein bisschen ausruhen angesagt war. Leider haben wir uns ein bisschen zu sehr ausgeruht, da wir irgendwann merkten, dass wir fast keine Chance mehr auf die Krokodil-Cruise auf dem Daintree River haben, dem Fluss, den wir am Morgen mit der Fähre überquert hatten. Trotz allen Anstrengungen rechtzeitig anzukommen, haben wir es nicht geschafft und mussten die Cruise auf den nächsten Tag verschieben.
Am nächsten Morgen haben wir dann gleich auf das Krokodil-Ausschau-Boot begeben. Wir konnten auch zwei der Krokodile entdecken, allerdings nur auf Grund der vielen Hinweise vom Captian. Die Krokodile halten sich zu dieser Jahreszeit nicht im Wasser sondern am Ufer auf. Die zwei Crocs, die wir bestaunen durften, hatten sich jeweils hinter den vielen Mangroven versteckt. Im australischen Winter, also von Mai bis Oktober, ist die bessere Besuchszeit, da der Fluss zu dieser Jahreszeit einen geringeren Wasserpegel hat und die Krokodile sich dann oft auf den Sandbänken, die bei uns noch mit Wasser bedeckt waren, sonnen. Außerdem konnte man auch noch viele der bunten Vögel und Schmetterlinge in Cape Tribulation bestaunen. Obwohl Cape Tribulation nur 0,01 % der Fläche Australiens bedeckt, leben hier 50% aller Vogelarten und 60% aller Schmetterlinge Australien. Richtig – wow! Kann uns mal bitte jemand sagen, warum wir nur unsere besch...eidenen Kompaktkameras und keine Spiegelreflex mit vernünftigem Zoom dabei haben?!?
Nach der Krokodil-Schmetterling-Vogel-Cruise ging es dann weiter Richtung Cairns, der Hauptstadt der Great-Barrier-Reef-Taucher.

Er läuft und läuft und läuft

Nachdem uns leider im Visitor Center in Alice Springs mitgeteilt wurde, dass das Top End, also die Gegend um Darwin mit zwei tollen Nationalparks, noch sehr stark von der Wet-Season betroffen ist, mussten wir unsere Pläne und Fahrtroute ein bisschen ändern. Anstatt den Kakadu Nationalpark mit seinen Wasserfällen und Krokodilen und den Litchfield Nationalpark mit Swimmingholes und Termitenhügeln anschauen, fuhren wir gleich an die Ostküste. Auch die Kanufahrt in der Nähe von Katherine im Norden vom Northern Territory musste somit ausfallen. Stattdessen hieß es 500km in Norden fahren, dann nach Osten abbiegen und 2000km mehr oder weniger gerade ausfahren um dann noch einmal Richtung Norden abzubiegen um zu unserem Ziel Cape Tribulation zu kommen.
Unseren ersten Zwischenstopp machten wir bei den Devil Marbels, ein weiteres Aboriginal-Heiligtum. Die Devil Marbels sind kugelförmige Granitsteine, die besonders in der Morgen- und Abenddämmerung besonders toll sind, weil sie dann zu „glänzen“ beginnen. Deswegen übernachteten wir dort und schauten uns das ganze bei Sonnenaufgang an. Der nächste erwähnenswerte Halt war dann die Grenze zwischen dem Nothern Territory und Queensland. Wir befinden uns also ab jetzt in Queensland, auch Sunshine Staat genannt, da durchschnittlich sagenhafte 300 Tage im Jahr die Sonnen scheinen soll. Toll, oder=)!
Es war wirklich unglaublich, wie gerade die Straße und die wie eben die Gegend dort ist. Wenn man in der Dämmerung fährt, sieht man die entgegen Fahrzeuglichter schon 5 Minuten bevor das Auto einen tatsächlich passiert. Außerdem sind die Straßen so unbefahren, dass man tatsächlich auf die Idee kommen könnte, zwischen zwei Campervans mit einem Draht und Handtüchern ein Tennisnetz zu spannen und für ein paar Minuten Tennis zu spielen, ohne dass man von Gegenverkehr gestört werden würde. Bei uns blieb dies natürlich nur eine Idee ;-).
Auf dem Weg bis zur oben beschrieben Kreuzung, die uns erneut nach Norden führen sollte, schauten wir uns noch die Städte Mount Isa und Charter Towers an, wobei sie eher zum Füße vertreten als zum Sightseeing geeignet waren. Ganz lustig waren die Flussnamen zwischen den zwei Städten. Wer kommt schon auf die Idee, die Flüsse mit dem griechischen Alphabet durch zu nummerieren. Kurz vor Cape Tribulation kam dann das Aerthon Tableland. Eine Landschaft, die durchaus ein bisschen an das Alpenvorland erinnert. Kühe grasen neben und auf der Straße, es geht ständig bergauf und bergab. Das einzige, das nicht so ganz ins Bild passt, ist dass tatsächlich eine Tanne und eine Palme auf dem selben Quadratmeter wachsen. Außerdem haben wir uns auch noch ein paar Wasserfälle angeschaut, waren in der Mossman Gorge baden und am Strand in der Nähe von Port Douglas.

Montag, 15. März 2010

Alice Springs

Alice Springs ist mit einer Einwohneranzahl von 26.000 – also ungefähr so groß wie Ellwangen die größte Stadt im Outback. Dort gibt es sogar einen Flughafen, der auch von größeren Airlines wie QANTAS (steht übrigens für "Queensland and Northern Territory Air Service") angeflogen wird. Wenn das Ellwangen auch hätte...
Das Straßenbild wird hier von den zahlreichen Aborigines bestimmt. Normalerweise sitzen diese im ausgetrockneten Flussbett – da es jedoch nach wie vor regnete, war der zu dieser Jahreszeit normalerweiße nicht existierende Fluss ein reißender Strom – einige Straßen die diesen überquerten waren unpassierbar. Die in Alice lebenden Aborigines, oder kurz Abos, stellen ihr Volk nicht unbedingt in ein gutes Licht. Wir wussten durch unsere Lektüren jedoch schon vorher, dass man zwischen den in der Stadt lebenden, meist alkoholabängigen, benzinschnüffelnden – und den in "Communitys"lebenden, naturverbundenen Abos , unterscheiden muss.
Das Aborigine Volk hat im Eigentlichen viele Eigenschaften, die man sich als Weißer nur wünschen könnte. Jedoch haben sie große Schwierigkeiten, sich an die weiße Zivilisation bzw. An deren Lebensstil anzupassen. Alkohol, den sie nicht vertragen, ist nur ein Beispiel von vielen. (In Alice Springs herrscht nicht umsonst generelles Alkoholverbot). Die für uns selbstverständlichen Dinge wie Geld, englische Sprache,etc. Sind weitere.
In Alice Springs besuchten wir dann zunächst das Royal Flying Doctor Service - kurz RFDS-Museum. Die "Fliegenden Ärzte" sind eine Organisation, die für die Gesundheitsversorgung für das Outback zuständig sind. Sie haben verschiede Niederlassungen, wie eben auch in Alice Springs, um die entlegenen Outbackstationen anzufliegen. Die komplette Organisation wird durch Spenden am Leben gehalten.
An diesem Tag leisteten wir uns zum ersten mal seit längerem wieder einen Campingplatz (nein, wir duschen nicht das erste mal seit geraumer Zeit, man kommt auch kostenlos zu seiner Dusche wenn man sich geschickt anstellt). Am darauffolgenden Tag sind wir dann in den Alice Springs Desert Park, wo man das ganze wüstentypischen Tiere und Pflanzen auf engstem Raum beobachten kann. Wir blieben noch eine weitere Nacht – diesmal wieder Wildcampen – in der Hoffnung, es könnte sich noch eine Mitfahrgelegenheit ergeben, denn wir hatten kurz nach unserer Ankunftinseriert. Es stellte sich jedoch als vergebliches Unterfangen heraus und so fuhren wir zu viert – ohne Lift – weiter.

Outback

Unser nächstes Ziel lag läppische 700km entfernt im Nirgendwo – die Opalstadt Coober Pedy!
Die Strecke bewältigten wir an einem Tag - mit einer Pause in Woomera (Raketen Testgelände), wo wir einige Ausstellungsstücke begutachten und für den Rest des Tages noch einen dritten Campervan aufnahmen, der zwecks Motorproblemen nicht alleine fahren wollte.

Gegen Abend kamen wir in Coober Pedy an, wo wir uns unterirdisch im Zelt (das erste mal im Zelt schlafen in Australien!) einquartierten. Unsere erste Feststellung: Die Leute in Coober sind ziemlich merkwürdig – komischer Humor, misstrauisch, „grumpy“... sie passen einfach nicht so recht zu den restlichen Australiern. Vielleicht ist das im Outback aber auch normal, wer weiß. Nach unserer Nacht in Riba's Underground Camping brachen wir morgens auf, um uns eine Opalmine („Old Timers Mine) anzuschauen. Dort wurde zudem das Minengerät demonstriert (z.b. der „Blower“) und wir erhielten Einblick in die Faszination des sogenannten „Games“.
Wir schauten uns Coober Pedy noch mehr von den Underground-Attraktionen an (u.a. eine Underground-Church, Hotel), fühlten unsere Wasservorräte (20Cent/30Liter) und verließen die Stadt. Bevor es mit den üblichen 100km/h auf dem Stuart Highway weiterging, fuhren wir jedoch zunächst noch etwas abseits der befestigten Straße und schauten uns den „Dog Fence“ an, der gebaut wurde um Dingos auf Distanz zu halten, so dass Schafe und Kühe südlich des Zauns in Ruhe gehalten werden können. Das Gebiet nennt sich auch „Moon-Plain“ - das erklärt wohl wie es dort aussieht. Hier wurden Filme wie „Priscilla – Die Wüstenkönigin“ oder „Mad Max 3“ gedreht.
Nach ca. 70km Dirtroad ging es gegen 16.00Uhr weiter. An diesem Tag sollten wir noch weitere 400km zurücklegen, bis wir unser Quartier genau an der Grenze South Australia/Northern Territory, aufschlugen.

Am nächsten Tag verließen wir nach weiteren 90km den Stuart Highway bei Erlunda und bogen von Regen verfolgt Richtung „Ayers Rock“, „The Olgas“ und „Kings Canyon“, den drei Red-Center-Must-Dos ab. Letzterer stand als erstes auf unserer Planung und gegen 15.00Uhr erreichten wir unser Ziel. Nach kurzer wetterbedingter Verzögerung begannen wir den 6km langen „Kings Canyon Rim“ Walk, der einen atemberaubenden Ausblick auf die Sandsteinwände des Canyon gewährt. Es gibt übrigens keine Sicherheitsbarrieren an den Klippen – wir sind ja schließlich in Australien, Natur pur. Trotzdem, oder gerade deswegen, wunderschön.
Nach 4 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt – wir hatten viel Glück und wurden während des Walks nicht nass. Bis zum Einbruch der Dunkelheit fuhren wir einen Teil Strecke wieder zurück , um kurze Zeit später unsere Quartier auf einer weiteren kostenlosen Rest Area aufzuschlagen.
Am nächsten Tag ging es nach wie vor von Regen verfolgt weiter Richtung Ayers Rock (Aborigine Name: "Uluru") und „Olgas“ ("Katja Tjuta"). Da wir den roten Monoliten bei Sonnenauf-/-untergang sehen wollten ließen wir ihn zunächst links liegen und begaben uns zu den „Olgas", die genau wie der "Uluru" aus Sandstein bestehen, allerdings nicht ein einziger großer Monolith ist, sondern aus 36 kopfartigen Hügel besteht. Auch hier nahmen wir uns wieder einen längeren Walk vor, der sich zwischen den besage "Köpfen" durchwindet. Auch hier hatte man wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Wüstenlandschaften und auf bis zu 500m hohe Sandsteinhügel, die man übrigends wie den Urulu auch nicht besteigen sollte, da ja beide Naturwunder ein Heiligtum der Aboriginies sind. Deswegen ist der Nationalpark auch einer der wenigen Orte auf der Welt, der sowohl wegen seiner Natur als auch wegen seiner kulturellen Bedeutung als besonders wertvoll von der UNESCO eingestuft wurde. Nachdem wir noch zwei Lookouts, von denen man alle 36 Hügel aufeinmal ablichten konnte, besucht haben, ging es die 45km zurück zum Uluru, ständig mit der Hoffnung begleitet, dass der bewölkte Himmel doch noch aufreißt und uns den Farbwechsel des Monolithen beim Sonnenuntergang ermöglicht. Leider war alles Daumendrücken und Hoffen vergebens. Nachdem einige Errinerungsphotos geschossen wurde und jeder gegessen hatte, ging es zurück auf einen weiteren kostenlosen Parkplatz und gleich ins Bett, da wir uns die zweite Chance, das Farbspiel beim Sonnenaufgang anzuschauen, nicht entgehen lassen wollten. Das Nothern Territory hat wie auch South Australien eine Zeitverschiebung von einer halben Stunde zu Sydney. Dass aber im Nothern Territory auch noch zwischen "Sommer-/Winterzeit" unterschieden wird wussten wir nicht (in South Australia gibt es das nicht!) und so kamen wir eine Stunde zu früh zum Sonnengang und wunderten uns warum es noch so dunkel ist, wenn doch in paar Minuten die Sonne aufgehen sollte. Naja, wenigstens haben wir dann den Preis, dass wir die die ersten am Parkplatz vom Sonnenaufgang-Lookout waren, gewonnen, ist doch auch nicht schlecht=). Leider hatten die Wolken uns immer noch nicht so wirklich gerne und versperrten dem Sonnenlicht immer noch den Weg zum Uluru. Um 8 Uhr, diesmal zur richtigen Zeit, begann dann ein zweistündiger Walk, der von einem Ranger geführt wurde. Wir erfuhren viel über die Aboriginies, ihre Kultur, ihre Lebensweise und ihre Felsenmalereien. Anschließend umrundeten wir den Monolith noch und besuchten dann noch das Kulturzentrum, um dann letztentlich in Richtung Alice Springs aufzubrechen.

South Australia

Letztendlich haben wir es geschafft und das Auto - pardon, den Bus - in Adelaide reparieren lassen. Insgesamt waren wir danach 600Dollar ärmer – u.a. weil die Kupplung auch erneuert werden musste, was uns besonders ärgerte. Aber immerhin hatten wir wieder ein funktionsfähiges Auto. Während der Bus repariert wurde, machten wir uns auf die Suche nach einem Job in der Nähe, da Adelaide für die vielen Weinfelder bekannt ist und dementsprechend viele „Grape-p
Picking“ Jobs zur Verfügung stehen. So fanden wir uns einige Zeit später in Neon-Orangen Warnwesten und mit Scheren bewaffnet in McLaren Vale (südlich von Adelaide). Zwar war der Job mit 17Dollar/Std. (ohne Tax) gut bezahlt, dafür durften wir allerdings in langer Kleidung bei bis zu 40°C zeigen, wie flink unsere Finger waren – den jeder „Bucket“ wurde gezählt und war man 20% langsamer als der Rest, so wurde man schlichtweg entlassen. Während dieser Zeit befreundeten wir uns mit zwei weiteren Deutschen (ebenfalls Abi '09 – allerdings auf Weltreise, nicht nur Australien), die auch als Grapepicker tätig waren und ähnliche Ziele wie wir verfolgten – kurz gesagt entschieden wir uns nach dem Job gemeinsam durchs Outback zu fahren, da man mit 2 Autos in diesem Gebiet auf der sichereren Seite ist – wir verstanden uns aber auch auf Anhieb.
Unsere Weiterfahrt erfolgte dann früher als erwartet, da bezüglich der Weintrauben noch keine Hochsaison war, so dass es sich für uns nicht lohnte länger zu arbeiten (teilweise nur 3 Std. am Tag – oder einen Tag garnichts).
Also kauften wir Proviant und verließen Adelaide - zunächst ohne die anderen Beiden - nach 1 ½ Wochen wieder und fuhren Richtung „Flinders Ranges“ - jaaa, ein weiterer National Park – sozusagen das Aushängeschild von South Australia, während die „Grampiens“ (siehe Post vorher) ja noch in Victoria liegen. Nachdem wir uns am ersten Tag im Nationalpark informiert hatten und einige Walks selektierten, mussten wir feststellen, dass es nicht unbedingt einfach war zu den Startpunkten zu kommen, da man Dirtroads fahren musste – es hatte nämlich am Vortag stark geregnet und dementsprechend sahen dann die Straßen aus. Selbst die geteerte Hauptstraße war Streckenweise unter Wasser. Man könnte also sagen wir hatte mehr Spaß im Auto (Offroad so gut es mit Straßenreifen ging) als bei den Walks (8km & 4km). Ab diesem Zeitpunkt hatten wir einen weiteren Reisebegleiter – wenn auch ungewollt: Scharen von Fliegen!
Am zweiten Tag trafen wir uns mit unseren Reisegefährten und den zwei „Lifts“ (Leute die Mitfahren und Benzinkosten teilen, was für beide Seiten preislich von Vorteil ist) im Nationalpark.
Wir machten noch einen weiteren Walk (22km), diesmal direkt vom Informationscenter aus. Bei diesem Walk mussten wir feststellen das man in Australien die Bergpfade nicht serpentienartig anlegt (wie in Europa) sondern den direkten Weg nimmt – teilweise kletterten wir senkrecht den Berg hinauf. Nach letztendlich ca. 6 Stunden kamen wir vom anstrengenden, aber schönen Walk am Parkplatz vom Infocenter an und verließen die Flinders Ranges – es ist ein wirklich sehenswertes Gebiet.
Die Fahrt zum Übernachtungsplatz im Dunkeln gestaltete sich als besonders abenteuerlich (& gefährlich) da wir mit 50 – 100 selbstmordgefährdeten Känguruhs konfrontiert wurden die an der Straße darauf warten, bis unschuldige Backpacker vorbeikommen und dann...
Wieauchimmer, zum Glück verlief die Fahrt, trotz ein paar haarigen Situationen, ohne Fremdkontakt. Wir entschieden aber keine Fortsetzung daraus machen zu wollen und beim nächsten mal lieber im Hellen zum Übernachtungsplatz zu fahren.

Zwischen Melbourne und Adelaide

Nachdem wir Tasmanien anfang Februar nach acht Tagen wieder verlassen hatten, sind wir in die Grampiens – ein weiterer wunderschöner Nationalpark – gefahren. Dort haben wir einige tolle Walks gemacht und die schöne Aussicht genossen.Besonders die Ausblicke auf die endlose Landschaft belohnte das ewiglange Wandern bei zum Teil 40 Grad im Schatten. Leider wurde unsere Stimmung etwas schlechter, als unser Bus anfing Probleme zu machen. Wir hatten einen relativ starken Ölverlust zwischen Getriebe und Motor und nach einem Telefonat mit Roland Wild (vielen Dank nochmal dafür!) hatten wir dann die Bestätigung, dass es sich um einen kaputten Dichtungsring handelt, der zwar wenig kostet, jedoch Getriebe und Kupplung raus müssen, nur um an diesen verflixten Ring zu kommen.
So schleppten wir uns also mit einem angeschlagenen Bus die ca. 500km Richtung Adelaide – jede 100 km Öl nachfüllen inklusive und dazu die Angst im Nacken, dass die fast neue Kupplung durch das Öl ihren Dienst quittiert und wir irgendwo im nirgendwo stranden.

Tasmanien

Am 29.Januar ging es morgens mit der "Spirit of Tasmania" los. Die 8 Stunden Schifffahrt verbrachten wir mit schlafen, sonnen oder .... hungern - wir hatten vergessen genügend Essen aus dem Auto mit hoch zu nehmen und hatten während der Fahrt keine Möglichkeit an den Bus zu kommen. Ein Fehler den wir auf der Rückfahrt nichtmehr machten...
Insgesamt verbrachten wir 6 tolle Tage auf Tasmanien und sahen unglaublich schöne Gegenden wie den weltberühmten Wineglass Bay oder die nicht weniger schöne Gorge bei Launceston und wir hatten über den gesamten Zeitraum gesehen auch Glück mit dem Wetter – ein Regentag muss man in Tasmanien in Kauf nehmen, denn das Wetter gilt dort als unberechenbar.
Eigentlich startete unser Tasmanien-Abenteuer schon am Abend davor an einer Tramstation in Melbourne. Nachdem wir beide und unser Lift Femke, die ja auch schon die Great Ocean Road mit uns machte, uns lautstark über Tasmanien unterhalteten, wurde ein weiterer Wartender auf uns aufmerksam. Er hieß Michi und war, wen wunnderts, aus Deutschland, oder genauer gesagt aus Heidenheim an der Brenz, also keine 100km von unserer schönen Heimat entfernt. Er fragte uns, ob wir noch Platz hätten, da er schon seit gut einer Woche nach einer Möglichkeit suchte, um durch Tassie zu reisen. Wir hatten Platz, ob die Fähre in noch mitnehmen wollte, sollte sich erst am nächsten Morgen positiv rausstellen. So machten sich drei Schwaben und ein Fischkopp auf, das verlassene Tasmanien zu erobern. Nachdem wir dann abends um 6 Uhr endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten, fuhren wir noch ein bisschen Richtung Launceston, eine von zwei größeren Städte auf Tasmanien. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Kirche vorbei, die ausnahmsweise mal nicht erst im 20 Jahrhundert gebaut wurde und somit die erste Kirche für uns in Australien ist, die unsern bekannten Betonklotz Heilig Geist im Aussehen toppt. Am nächsten Tag ging es dann zuerst zu kleinen Wasserfällen, die aber keinen besonderen Bericht bedurfen, weil es in Tasmanien noch weitaus spektakulärere Wasserfälle gibt und in den Stadtpark, der außer ein paar japanischen Affen (wir wollen jede rassistische Gedanken von uns weisen, wir meinen nicht die Touristen, sondern wirkliche Affen) nichts zu bieten hatte. Dann ging es weiter zu Cataract Gorge, zu der auch ein kostenloses Schwimmbad gehörte. Ein Highlight war sicherlich das Klippenspringen und wir verbrachten an der Gorge wesentlich mehr Zeit als wir eingeplant haben. Deswegen mussten wir uns den zweiten, weitausschöneren Wasserfall in der Dämmerung anschauen. Unser Nachtlager schlugen wir dann an der Bay of Fire bei St. Helens an der Ostküst Tasmaniens auf. Nachdem wir uns am nächsten Morgen direkt nach dem Frühstück (war übrigens direkt am Strand) Richtung Wineglass Bay (super Wanderungen und verlassene Strände, ein Must-Do auf Tasmanien) augemacht hatten, hatten wir schon Angst, dass die Wanderung zwecks Regen ins Wasser fallen würde, aber pünktlich eine halbe Stunde vor der Ankunft verzogen sich die Wolken und man hatte bestes Postkartenwetter. Nach der sechs stündigen Wanderung, mit einigen Pausen am Strand und Lookouts, haben wir abends noch das Finale von den Australian Open angeschaut, unsere beiden Lifts ihre Meinungsverschiedenheit austragen lassen und sind dann ins Bett. Am darauffolgenden Tag ging es zu Port Arthur, einem der ältesten Gefängisse in Australien, das Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Viele Teile des Strafgefangenerlager waren noch gut erhalten und man konnte insgesamgt doch ein recht guten Eindruck von dem Beginn der Besiedlung von Australien gewinnen.
Am nächsten Tag ging es zu erst nach Richmond einer der ältesten Siedlungen der Welt. Das Stadtbild war wirklich von alten Häuser geprägt, wobei der Zoo sicherlich das beste war, vorallem wenn man sich kostenlos reinschleichen muss wie wir. Wir sind halt Schwaben und sparen an jeder Ecke.Dafür haben wir allerdings ein paar Stunden ganz schön büßen müssen. Nach Richmond ging es nämlich direkt weiter nach Hobart, der Hauptstadt Tasmaniens. Dort haben wir einen Walk durch die Innenstadt gemacht, Hobart ist viel ruhiger und entspannter wie Melbourne oder Sydney. Leider haben wir nicht zur Kenntnis genommen, dass unser Parkhaus schon um 17.15 schließt, und wir kamen natürlich zu spät und standen vor verschlossener Tür. Der notwenige Schlüsseldienst hat uns den großteil des gesparten Eintrittgeldes vom Zoo abgeknöpft, für uns war es eine Lehre=). Trotz der Warterei vor dem verschlossenen Parkhaus schafften wir es noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang auf den Mount Welington, dem höchsten Berg von Tasmanien mit guter Aussicht auf Hobart, die Bucht und das Hinterland. Genau in dieses Hinterland wollten wir uns am nächsten Tag begeben. An diesem Tag haben wir wieder die Wanderschuhe geschnürt, diesmal in dem Lake St. Clair National Park. Zu Beginn des Walks haben wir ein paar giftige Schlangen gesehen, wobei wir schon durch eine Info-Tafel am Vistor Center gewarnt worden ware, dass eben diese Schlangenart an diesem Tag ziemlich aktiv ist. Bei der Hälfte der Strecke legten wir dann eine länger Pause ein und einer unser Lifts belustige uns, indem sie teste, ob Baumstämme, die unter Wasser sind, rutschig sind. Nach einigem Gelächter und einer nassen Hose ging es dann auf die zweite Hälfte des Walks. Man hatte wieder herrliche Blicke auf verschiedene Meeresbuchten.
Am Abend sind wir dann noch ein bisschen weiter gefahren, damit wir am nächsten Morgen es nicht mehr ganz so weit zu unserem letzten Nationalpark hatten. Ja, Nationalpärke und Tasmanien gehören zusammen, immerhin bedecken die Natinalpärke fast 20% der gesamten Fläche. Dabei mussten wir feststellen, dass feststellen, dass die größere Städte auf der Karte, wie zum Beispiel Queenstown (die größste Stadt im Westen Tasmanien), nur 4000 Einwohner hat und es dementsprechend schwer ist eine der öffentliche BBQ-Stellen zu finden. Auf den letzten Kilometer unserer weiteren Nachtfahrt begann es dann auch stark nach Feuer zu richen und es war eine Menge Rauch in der Luft. Als wir Einheimische fragten, was das ganze zu bedeuten hätte, erklärten sie uns, dass es weit weg ein Bushfeuer gibt. Als wir dann noch nach dem Weg zu unserem kostenlosen Campingplatz erfragten, sagten sie uns, dass dieser noch ca. 5 km wegwäre, aber dieser Campingplatz sei gesperrt, weil sich da gerade das Bushfeuer durchbrennt. 5Km soll weit sein, wenn sich Buschfeuer mit b is zu 120 km/h ausbreiten?!? Wir hielten es für besser an einer Grünfläche in einem Wohnviertel zu übernachten, da man uns schon wecken würde, falls das Feuer außer Kontrolle gerät und eine Bedrohung für die Stadt wird. Mit dem Zelt der Lifts waren ja zum Glück auch auffällig. Dass wir direkt neben dem Notfallhauptquartier der Feuerwehr übernachteten , merkten wir dann erst am nächsten Morgen, als Lukas sich über die aktuelle Lage des Feuer in der benachtbarten Lodge erkundigen wollte. Diese Lodge wurde kurzerhand als Versammlungraum für Sanitäter, Firefighter und Polizei umgebaut. Nach einem längeren Gespräch mit einem der Firefighter (ein echter australischer Buschfeuerwehrmann möchte Firefighter und nicht Fireman genannt werden) wussten wir, dass unsere Straße befahrbar ist und wir bekamen einige Tipps wie man sich bei einem Buschfeuer im Allgemeinen verhalten soll.
Nach diesem Schock ging es dann weiter zu dem Cradle Mountain National Park. Leider war der Tag ziemlich verregnet und somit wurde aus einem weiteren langen Marsch nur ein kurzer 20min Walk. Wir entschlossen uns gleich weiter über eine kleinere Stadt namens Burnie zum Hafen zurück zufahren, da unsere Tasmanien-Rundreise leider schon zu Ende war. Am nächsten Morgen ging es dann wieder um 7 Uhr aufs Schiff und wir kamen Abends in Melbourne an.
Der einzige kleine Wehrmutstropfen war, dass wir keinen Tasmanischen Teufel entdecken konnten.

Great Ocean Road

Vom 21. - 26. Januar haben wir die Great Ocean Road, eine Küstenstraße westlich von Melbourne, besichtigt. Sie ist sicherlich eine der größten Attraktionen in Victoria. Die ersten Tag der Reise haben wir alleine in Torquay, dem östlichen Start- bzw. Endpunkt der GOR verbracht. Wir haben uns den Bells Beach angeschaut, den berühmtesten aller Surfstrände in Australiens, an dem auch immer die Weltmeisterschaften ausgetragen wurden Zudem mussten wir auch noch ein Photoshooting von den in der Nähe graßenden Kängerus machen. Außerdem haben wir uns im Infozentrum noch viel Kartenmaterial für die nächsten Tage geholt. Am 22. Januar stieß dann mit dem Holländer Bart der erste von drei Lifts zu uns. Wir besuchten das Surfmuseum und verbrachten einige Zeit in den Ripcurl-, Quiksilver- und Billabongoutlets. Abends gab es dann noch ein gutes BBQ.
Am nächsten Mittag staßen dann auch noch Philipp und Femke, die andern beiden Lifts zu uns, und die Great Ocean Road-Tour konnte beginnen. Nach einem erneuten Stopp am berühmten Suferstrand ging es zuerst noch einmal für die paar Tage Essen einkaufen. Nach ein paar Kilometer kam das offizielle Startschild der Great Ocean Road – jetzt ging es dann richtig los. Als ersten machten wir uns mit unzähligen Zwischenstopps an Lookouts auf den Weg zu Aireys Inlet, einer kleinen Fischerstatt. Danach ging es über die Ereskine Falls, einer von unzählige vielen Wasserfällen in Australien. Der Wasserfall war klasse, nur die Hin- und Rückfahrt hat unser Bus ziemlich gestresst, kein Wunder bei 5 Personen, 5 großen Backpacks und viel Essen. Das Tagesprogramm war absolviert und wir gingen auf einen Campingplatz und hatten, wen wundert's BBQ. Am nächsten Morgen ging's zum Frühstück an den Teddy's Lookout, einem der besten von bestimmt 1000 Lookouts auf 250km Great Ocean Road. Anschließend ging es noch auf einen kleinen Rundwalk um den Lookout und wir sahen unseren ersten Koala in Australien – und dann gleich einen wilden. Natürlich wurden 5 Photocameras ausgepackt. Danach war wieder ein Wasserfall angesagt, diesmal ging es zu den Sherok Falls. Später ging es nach Kennent River, das als Koala-Hochburg an der Great Ocean Road angekündigt worden war. Und tatsächlich konnten wir an einer Nebenstraße auf ca. 200 m sieben von diesen tollen Beuteltieren entdecken. Einer hatte sich sogar so geschickt auf dem Baum platziert, dass man ihn mit Blättern hätte füttern können. Allerdings wollte er von keinem von uns etwas annehmen, als "Rache" musste er dann halt einige Fotos mit uns machen. Dann ging es weiter nach Cape Otway, an dem sich der älteste Leuchturm Australiens befinden sollte. Nach dem obligatorischen Museumsbesuch und dem Aufstieg des Leuchtturms mussten wir schnell weiter fahren, damit wir die zwölf Apostel noch zum Sonnenuntergang erreichen. Die Twelve Apostels sind einzelne Felsen, die vom Festland durch das Meer getrennt worden sind. Allerdings sind es mittlerweile nicht mehr zwölf, sondern nur noch vier dieser Felsen, da der Rest der Wasserkraft unterlegen war und eingestürzt ist. Zum Glück kamen wir noch rechtzeitig an, somit konnten wir die Felsformation sowohl bei Tageslicht als auch "glühend" beim Sonnenuntergang betrachten.
Am nächsten Morgen ging es dann gleich zur Loch Ard Gorge, die einfach zum Chillen und Baden gehen einläd. Die Loch Ard Gorge ist eine Art Bucht mit Strand, der komplett von eben dieser Felsen umgeben ist. Wir waren uns alle einig, dass diese Gorge die Twelve Apostels mit links toppt. Nach ein paar Stunden ging es dann weiter zu nach Warrnambool, das auch gleichzeitig das Ende der Great Ocean Road ist. Wir haben dort unseren Campingplatz gebucht und sind dann noch weiter nach Port Fairy gefahren, das kleine, alte Fischerstättchen angeschaut und ein weiteres mal BBQ gehabt und dann wieder zurück zum Campingplatz. Am letzten Tag, dem 26. Januar, sind wir über das Hinterland wieder zurück zum Ausgangspunkt Torquay gefahren. Auf dem Rückweg gab es ein paar kleine Seen anzuschauen, die allerdings überfüllt waren, da am 26. Januar der Australian Day, also der Nationalfeiertag, ist und die ganzen Familien Tagesausflüge machen. Am Abend brachten wir noch Philipp zum Bahnhof, Femke und Bart blieben noch eine Nacht bei uns und ging erst am nächsten Morgen zurück nach Melbourne. Wir dagegen surften noch einmal in der Surferhauptstad Australiens und trafen die letzten Vorbereitungen für Tasmanien.

Pinguin-Parade & Australian Open

Wir wollten die Great Ocean Road erst am 22. Januar beginnen, da wir für dieses Highlight Liftpartner hatten, und deswegen mussten wir noch zwei Tage in Melbourne „rumbringen“. Am ersten Tag fuhren wir auf Phlipp Island, eine kleine Insel im Süden Melbournes. Natürlich schauten wir uns den auf der Insel befindenden Motorradcircuit an. Leider konnte man nur ein kleines Museum besuchen und durfte nur für übertrieben viel Geld auf die Rennstrecke – für uns zu viel. Den Rest des Tages verbrachten wir dann mit Natur und Wildlife auf der Insel anzuschauen. Philipp Island hatte natürlich wie fast jeder Küstenabschnitt Australiens Traumstrände zu bieten, allerdings war es an diesem Tag zu windig. Wir besuchten auch noch ein Blowhole, wobei wir da leider zur falschen Gezeit da waren. Das Highlight und auch sicherlich der Grund, warum wir auf Philipp Island gefahren sind, fand dann am Abend statt – die Pinguinparade. Um ca. 9 Uhr abends laufen Hunderte von kleinen, niedlichen Pinguine aus dem Wasser über den Strand hinauf zur Düne um ihren Nachwuchs mit Essen zu versorgen. Nach ewiger Warterei und eisiger Kälte ( ja, Fleecepulli und Jeans waren wirklich nicht genug, deswegen mussten wir zwei Arme das erste Mal in Australien frieren) ließen sich dann endlich die ersten Pinguine blicken. Sie liefen dann immer in kleinen Gruppen über den Strands. Wenn sie dann auf der Düne nach dem Bau ihrer Jungen suchten, konnte man sie ganz aus der Nähe betrachten. Sie waren ungefähr 30cm hoch und watschelten durch den Strand. Leider durften wir keine Photos machen.
Am nächsten Tag ging es dann zu den Australian Open. Wir entschieden uns für ein Ticket, mit dem wir Zugang auf die Hisense Arena (2nd Center Court) und alle anderen Plätze hatten – für sagenhafte 30 Euro. Am Anfang schauten wir uns ein Match von Andy Roddick gegen einen ziemlich unbekannten Italiener an. Es war ein einseitiges Match, wobei die Annahme von Roddick-Aufschlägen ja auch nicht das Leichteste ist. Danach schauten wir uns auf den unzähligen kleineren Plätzen um und versuchten die deutschen Tennisasse lautstark zu unterstützen – mit unterschiedlichem Erfolg. Wir konnten zwar den Sieg von Philipp Kohlschreiber bejubeln, allerdings mussten wir auch mit ansehen wie Rainer Schüttler keine Chance gegen seinen Gegner hatte. Das Highlight des Tages war sicherlich das letzte Match in der Hisense Arena zwischen dem Amerikaner Blake und dem Argentinier Del Porto. Eigentlich sollte unser Ticket nur bis um 19 Uhr gelten, allerdings durften wir so lange in der Arena bleiben, bis eben dieses Spiel beendet war. Da das Spiel erst um 18 Uhr begann, war relativ schnell klar, dass wir in die Verlängerung gehen durften. Beide Spieler waren sich wirklich gleichwertig und von den ersten vier Sätzen wurden drei erst im Tiebreak entschieden. Es kam, wie es kommen musste, und das Spiel wurde im letzten fünften Satz entschieden, mittlerweile war es 10 Uhr abends. Beim Stande von 11:9 für Del Porto war dieses Wahnsinnspiel dann zu Ende. Allerdings durften wir auch noch die letzten Ballwechsel vom Center Court zwischen Henin und einer Russin über die Videoleinwand verfolgen – das hatte ein bisschen was von Fussball-Public-Viewing. Nach insgesamt 11 Stunden Tennis waren wir dann froh auch noch was anderes wie kleine gelbe Filzkugeln sehen zu können, aber es zusammenfassend können wir sagen, dass es ein richtig gelungener Tag war.

Batehaven

Direkt nach Jervis Bay sind wir Richtung Batehaven gefahren, dass sich zum Glück nur 2 ½ Autostunden (Minientfernung für australische Verhältnisse) entfernt befand. Wir konnten dort bei einem weitläufigen Bekannten namens Steven und seiner Frau Chris wohnen. Er ist mittlerweile Rentner und hat davor bei der Regierung gearbeitet. Das Haus befand sich 20m vom Strand weg und man konnte abends mit Meeresrauschen einschlafen und am nächsten morgen mit Meerblick frühstücken. Auch hier blieben wir 4 Tage. Am ersten Tag wurde uns von ihnen die ganze Gegend gezeigt, und da sie wussten, dass wir beide zu kleinen Surferboys in Australien geworden sind, wurden wir mit allen guten Surfspots der Gegend vertraut gemacht. Mittags gab es dann eine riiiiiiiesige Fish&Chips-Platte, die sich nicht ein mal von vier Personen verspeisen ließ. Und die vier Abendessen, die wir bei ihnen genießen durften, waren definitiv die Besten in Australien und werden höchstwahrscheinlich auch die Besten während unserem Aufenthalts bleiben. Die Zeit verging mit Bodyboardfahren und Surfen einfach viel zu schnell. Wir durften auch auch Stevens Seakajak benutzen und genossen diese Tage einfach. Zum Abschied erhielten wir noch Verpflegung für die komplette nächste Woche. Deswegen noch einmal: Thanks a lot, Steven and Chris!

Jervis Bay

Eigentlich wollten wir die beiden Mädchen nur bei ihren Couchsurfern abliefern, eine Nacht auf einem Parkplatz am Strand übernachten und am nächsten Tag schon wieder weiterreisen. Aber es kommt ja immer anders wie man denkt. Die Couchsurfer (für alle die es noch nicht wissen: Couchsurfing ist die Möglichkeit bei anderen auf der „Couch“ umsonst zu übernachten, als Ausgleich wird im Haushalt mitgeholfen oder ab und zu das Essen für die Gastgeber bezahlt) haben auch uns eingeladen in ihrem Haus zu wohnen und so sind wir ganze 4 Tage in Jervis Bay "hängen" geblieben. Die Gastgeber waren zwei Jungs, die in der australischen Navy dienen. Sie waren Mechaniker bzw. Elektriker in einer Hubschrauberstaffel und hatten glücklicherweise gerade Urlaub. In den Tagen haben sie vieles mit uns gemeinsam unternommen, natürlich waren wir ein paar Mal am Strand, wenn man schon mal am weißesten Sandstrand der ganzen Welt ist, muss man das ja auch gründlich ausnützen. Leider waren die Wellen nicht gut, somit musste das Surfen für die paar Tage ausfallen. Das sollte uns aber nicht davor hindern ins Wasser zu gehen und von einer zum Glück ungiftigen Qualle stechen lassen. Diese Stiche brennen höllisch und durch die falsche Bestimmung der Qualle von uns lössten wir eine ziemliche Hektik aus. Der Couchsurfer hatte aber schnell alle Krankenhäuser in der Umgebung abtelefoniert und konnte Entwarnung geben. Die anschließende Essigdusche hat dann wahre Wunder gegen das Brennen bewirkt. Diese Erfahrung sollte uns aber nicht daran hintern, zwei weitere Male an Strand zu gehen - diesmal glücklicherweise ohne Zwischenfall. Am letzten Vormittag gingen wir dann noch in den Pub und mussten noch ein paar Niederlagen beim Billard einstecken.

Canberra - die geplante Hauptstadt

Eigentlich hatten wir Canberra in unserer Routenplanung ganz außen vorgelassen, aber da wir die Möglichkeit hatten von dort zwei Mädels, von denen wir eine schon davor in den Blue Mountains getroffen hatten, weiter in den Süden mit zu nehmen, da wir alle das gleiche Ziel Jervis Bay hatten, entschlossen wir kurzfristig Canberra eben doch noch einen Besuch abzustatten. Wir konnten glücklicherweise bei der Familie. Nach einem guten und ausgedehnten Frühstück mit den Mitfahrerinnen und der ansässigen Familie ging es dann los mit dem Kulturprogramm. Als erstes schauten wir uns das Memorial of War an, indem die ganze australische Kriegsgeschichte geschildert wird. Zudem hatte man von einem Flügel des Gebäudes einen guten Blick über Canberra. Die Stadt ist wirklich komplett auf dem Reißbrett geplant worden, was man schon am durchdachten Straßenbild erkennen kann, und ist nur entstanden, da man sich nicht einigen konnte, ob Sydney oder Melbourne die Haupstadt werden sollte.
Danach ging es dann weiter zum Regierungsgebäude. Wir konnten uns das House of Parliament und das House of Senat anschauen. Leider fand zu dieser Zeit keine Sitzung in den Häusern statt. Wir hätten uns gerne eine Sitzung angeschaut.. Für viel mehr hatten wir an diesem Tag leider nicht Zeit, da wir abends schon im 300km entfernten Jervis Bay sein wollten.

Mittwoch, 3. März 2010

So, die unendliche Warterei hat ein Ende, selbst wir können es kaum glauben, aber wir aktualisieren unseren Blog. Nachdem Mitte Februar endlich der Laptop angekommen ist, wir zu dieser Zeit jedoch bei der Traubenernte halfen, fanden wir in der unendlichen Weite und Einsamkeit des Outbacks die Zeit, endlich die Erlebnisse der letzten zwei Monate zusammenfassen. Viele Artikel können wir jetzt schon online stellen, die andere Arikel müssen noch Zensur gelesen werden. Das passiert aber auf den nächsten 2300km, die wir in den nächsten Tagen zurücklegen werden um die Ostküste zu erreichen.. Ja, ihr habt richtig gehört, es dauert nicht mehr Monate, sondern nur noch Wochen=).
Ja, wir haben auch Bilder gemacht, und zwar reichlich. Auch die werden wir baldmöglichst online stellen. Wir benützen gerade einen Web-n-Walk-Stick von unseren Mitreisenden, da wird aber nach Volumen abgerechnet und wir müssen ja immer aufs Geld achten. Aber in Cairns, der nächsten großen Stadt, werden wir sie online stellen.
In der Zwischenzeit ist auch Gästebuch auf die Homepage eingebunden. Wir beide haben einfach gerade beschlossen, dass je mehr Einträge wir bekommen, desto aktueller halten wir den Blog=). Natürlich darf dabei auch die ein oder andere Errinerung an ein neuen Post kommen.
Wir danken allen Lesern und Leserinnen an die unendliche Geduld!


Cheers

P.S.: Wir hätten nichts dagegen, wenn uns jemand ein Päckchen guten schwäbischen Wurstsalat schicken würde!!!

Alice Springs

Aice Springs ist mit einer Einwohneranzahl von 26.000 – also ungefähr so groß wie Ellwangen die größte Stadt im Outback. Dort gibt es sogar einen Flughafen, der auch von größeren Airlines wie QANTAS (steht übrigens für "Queensland and Northern Territory Air Service") angeflogen wird. Wenn das Ellwangen auch hätte...
Das Straßenbild wird hier von den zahlreichen Aborigines bestimmt. Normalerweise sitzen diese im ausgetrockneten Flussbett – da es jedoch nach wie vor regnete, war der zu dieser Jahreszeit normalerweiße nicht existierende Fluss ein reißender Strom – einige Straßen die diesen überquerten waren unpassierbar. Die in Alice lebenden Aborigines, oder kurz Abos, stellen ihr Volk nicht unbedingt in ein gutes Licht. Wir wussten durch unsere Lektüren jedoch schon vorher, dass man zwischen den in der Stadt lebenden, meist alkoholabängigen, benzinschnüffelnden – und den in "Communitys"lebenden, naturverbundenen Abos , unterscheiden muss.
Das Aborigine Volk hat im Eigentlichen viele Eigenschaften, die man sich als Weißer nur wünschen könnte. Jedoch haben sie große Schwierigkeiten, sich an die weiße Zivilisation bzw. An deren Lebensstil anzupassen. Alkohol, den sie nicht vertragen, ist nur ein Beispiel von vielen. (In Alice Springs herrscht nicht umsonst generelles Alkoholverbot). Die für uns selbstverständlichen Dinge wie Geld, englische Sprache,etc. Sind weitere.
In Alice Springs besuchten wir dann zunächst das Royal Flying Doctor Service - kurz RFDS-Museum. Die "Fliegenden Ärzte" sind eine Organisation, die für die Gesundheitsversorgung für das Outback zuständig sind. Sie haben verschiede Niederlassungen, wie eben auch in Alice Springs, um die entlegenen Outbackstationen anzufliegen. Die komplette Organisation wird durch Spenden am Leben gehalten.
An diesem Tag leisteten wir uns zum ersten mal seit längerem wieder einen Campingplatz (nein, wir duschen nicht das erste mal seit geraumer Zeit, man kommt auch kostenlos zu seiner Dusche wenn man sich geschickt anstellt). Am darauffolgenden Tag sind wir dann in den Alice Springs Desert Park, wo man das ganze wüstentypischen Tiere und Pflanzen auf engstem Raum beobachten kann. Wir blieben noch eine weitere Nacht – diesmal wieder Wildcampen – in der Hoffnung, es könnte sich noch eine Mitfahrgelegenheit ergeben, denn wir hatten kurz nach unserer Ankunft inseriert. Es stellte sich jedoch als vergebliches Unterfangen heraus und so fuhren wir zu viert – ohne Lift – weiter.

Outback (Port Augusta - Cooper Pedy - Red Center - Alice Springs)

Unser nächstes Ziel lag läppische 700km entfernt im Nirgendwo – die Opalstadt Coober Pedy!
Die Strecke bewältigten wir an einem Tag - mit einer Pause in Woomera (Raketen Testgelände), wo wir einige Ausstellungsstücke begutachten und für den Rest des Tages noch einen dritten Campervan aufnahmen, der zwecks Motorproblemen nicht alleine fahren wollte.

Gegen Abend kamen wir in Coober Pedy an, wo wir uns unterirdisch im Zelt (das erste mal im Zelt schlafen in Australien!) einquartierten. Unsere erste Feststellung: Die Leute in Coober sind ziemlich merkwürdig – komischer Humor, misstrauisch, „grumpy“... sie passen einfach nicht so recht zu den restlichen Australiern. Vielleicht ist das im Outback aber auch normal, wer weiß. Nach unserer Nacht in Riba's Underground Camping brachen wir morgens auf, um uns eine Opalmine („Old Timers Mine) anzuschauen. Dort wurde zudem das Minengerät demonstriert (z.b. der „Blower“) und wir erhielten Einblick in die Faszination des sogenannten „Games“.
Wir schauten uns Coober Pedy noch mehr von den Underground-Attraktionen an (u.a. eine Underground-Church, Hotel), fühlten unsere Wasservorräte (20Cent/30Liter) und verließen die Stadt. Bevor es mit den üblichen 100km/h auf dem Stuart Highway weiterging, fuhren wir jedoch zunächst noch etwas abseits der befestigten Straße und schauten uns den „Dog Fence“ an, der gebaut wurde um Dingos auf Distanz zu halten, so dass Schafe und Kühe südlich des Zauns in Ruhe gehalten werden können. Das Gebiet nennt sich auch „Moon-Plain“ - das erklärt wohl wie es dort aussieht. Hier wurden Filme wie „Priscilla – Die Wüstenkönigin“ oder „Mad Max 3“ gedreht.
Nach ca. 70km Dirtroad ging es gegen 16.00Uhr weiter. An diesem Tag sollten wir noch weitere 400km zurücklegen, bis wir unser Quartier genau an der Grenze South Australia/Northern Territory, aufschlugen.

Am nächsten Tag verließen wir nach weiteren 90km den Stuart Highway bei Erlunda und bogen von Regen verfolgt Richtung „Ayers Rock“, „The Olgas“ und „Kings Canyon“, den drei Red-Center-Must-Dos ab. Letzterer stand als erstes auf unserer Planung und gegen 15.00Uhr erreichten wir unser Ziel. Nach kurzer wetterbedingter Verzögerung begannen wir den 6km langen „Kings Canyon Rim“ Walk, der einen atemberaubenden Ausblick auf die Sandsteinwände des Canyon gewährt. Es gibt übrigens keine Sicherheitsbarrieren an den Klippen – wir sind ja schließlich in Australien, Natur pur. Trotzdem, oder gerade deswegen, wunderschön.
Nach 4 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt – wir hatten viel Glück und wurden während des Walks nicht nass. Bis zum Einbruch der Dunkelheit fuhren wir einen Teil Strecke wieder zurück , um kurze Zeit später unsere Quartier auf einer weiteren kostenlosen Rest Area aufzuschlagen.
Am nächsten Tag ging es nach wie vor von Regen verfolgt weiter Richtung Ayers Rock (Aborigine Name: "Uluru") und „Olgas“ ("Katja Tjuta"). Da wir den roten Monoliten bei Sonnenauf-/-untergang sehen wollten ließen wir ihn zunächst links liegen und begaben uns zu den „Olgas", die genau wie der "Uluru" aus Sandstein bestehen, allerdings nicht ein einziger großer Monolith ist, sondern aus 36 kopfartigen Hügel besteht. Auch hier nahmen wir uns wieder einen längeren Walk vor, der sich zwischen den besage "Köpfen" durchwindet. Auch hier hatte man wunderschöne Ausblicke auf die umliegenden Wüstenlandschaften und auf bis zu 500m hohe Sandsteinhügel, die man übrigends wie den Urulu auch nicht besteigen sollte, da ja beide Naturwunder ein Heiligtum der Aboriginies sind. Deswegen ist der Nationalpark auch einer der wenigen Orte auf der Welt, der sowohl wegen seiner Natur als auch wegen seiner kulturellen Bedeutung als besonders wertvoll von der UNESCO eingestuft wurde. Nachdem wir noch zwei Lookouts, von denen man alle 36 Hügel aufeinmal ablichten konnte, besucht haben, ging es die 45km zurück zum Uluru, ständig mit der Hoffnung begleitet, dass der bewölkte Himmel doch noch aufreißt und uns den Farbwechsel des Monolithen beim Sonnenuntergang ermöglicht. Leider war alles Daumendrücken und Hoffen vergebens. Nachdem einige Errinerungsphotos geschossen wurde und jeder gegessen hatte, ging es zurück auf einen weiteren kostenlosen Parkplatz und gleich ins Bett, da wir uns die zweite Chance, das Farbspiel beim Sonnenaufgang anzuschauen, nicht entgehen lassen wollten. Das Nothern Territory hat wie auch South Australien eine Zeitverschiebung von einer halben Stunde zu Sydney. Dass aber im Nothern Territory auch noch zwischen "Sommer-/Winterzeit" unterschieden wird wussten wir nicht (in South Australia gibt es das nicht!) und so kamen wir eine Stunde zu früh zum Sonnengang und wunderten uns warum es noch so dunkel ist, wenn doch in paar Minuten die Sonne aufgehen sollte. Naja, wenigstens haben wir dann den Preis, dass wir die die ersten am Parkplatz vom Sonnenaufgang-Lookout waren, gewonnen, ist doch auch nicht schlecht=). Leider hatten die Wolken uns immer noch nicht so wirklich gerne und versperrten dem Sonnenlicht immer noch den Weg zum Uluru. Um 8 Uhr, diesmal zur richtigen Zeit, begann dann ein zweistündiger Walk, der von einem Ranger geführt wurde. Wir erfuhren viel über die Aboriginies, ihre Kultur, ihre Lebensweise und ihre Felsenmalereien. Anschließend umrundeten wir den Monolith noch und besuchten dann noch das Kulturzentrum, um dann letztentlich in Richtung Alice Springs aufzubrechen.

Adelaide/South Australia

Letztendlich haben wir es geschafft und das Auto - pardon, den Bus - in Adelaide reparieren lassen. Insgesamt waren wir danach 600Dollar ärmer – u.a. weil die Kupplung auch erneuert werden musste, was uns besonders ärgerte. Aber immerhin hatten wir wieder ein funktionsfähiges Auto. Während der Bus repariert wurde, machten wir uns auf die Suche nach einem Job in der Nähe, da Adelaide für die vielen Weinfelder bekannt ist und dementsprechend viele „Grape-picking“ Jobs zur Verfügung stehen. So fanden wir uns einige Zeit später in Neon-Orangen Warnwesten und mit Scheren bewaffnet in McLaren Vale (südlich von Adelaide). Zwar war der Job mit 17Dollar/Std. (ohne Tax) gut bezahlt, dafür durften wir allerdings in langer Kleidung bei bis zu 40°C zeigen, wie flink unsere Finger waren – den jeder „Bucket“ wurde gezählt und war man 20% langsamer als der Rest, so wurde man schlichtweg entlassen. Während dieser Zeit befreundeten wir uns mit zwei weiteren Deutschen (ebenfalls Abi '09 – allerdings auf Weltreise, nicht nur Australien), die auch als Grapepicker tätig waren und ähnliche Ziele wie wir verfolgten – kurz gesagt entschieden wir uns nach dem Job gemeinsam durchs Outback zu fahren, da man mit 2 Autos in diesem Gebiet auf der sichereren Seite ist – wir verstanden uns aber auch auf anhieb.
Unsere Weiterfahrt erfolgte dann früher als erwartet, da bezüglich der Weintrauben noch keine Hochsaison war, so dass es sich für uns nicht lohnte länger zu arbeiten (teilweise nur 3 Std. am Tag – oder einen Tag garnichts).
Also kauften wir Proviant und verließen Adelaide - zunächst ohne die anderen Beiden - nach 1 ½ Wochen wieder und fuhren Richtung „Flinders Ranges“ - jaaa, ein weiterer National Park – sozusagen das Aushängeschild von South Australia, während die „Grampiens“ ja noch in Victoria liegen. Nachdem wir uns am ersten Tag im Nationalpark informiert hatten und einige Walks selektierten, mussten wir feststellen, dass es nicht unbedingt einfach war zu den Startpunkten zu kommen, da man Dirtroads fahren musste – es hatte nämlich am Vortag stark geregnet und dementsprechend sahen dann die Straßen aus. Selbst die geteerte Hauptstraße war Streckenweise unter Wasser. Man könnte also sagen wir hatte mehr Spaß im Auto (Offroad so gut es mit Straßenreifen ging) als bei den Walks (8km & 4km). Ab diesem Zeitpunkt hatten wir einen weiteren Reisebegleiter – wenn auch ungewollt: Scharen von Fliegen!
Am zweiten Tag trafen wir uns mit unseren Reisegefährten und den zwei „Lifts“ (Leute die Mitfahren und Benzinkosten teilen, was für beide Seiten preislich von Vorteil ist) im Nationalpark.
Wir machten noch einen weiteren Walk (22km), diesmal direkt vom Informationscenter aus. Bei diesem Walk mussten wir feststellen das man in Australien die Bergpfade nicht serpentienartig anlegt (wie in Europa) sondern den direkten Weg nimmt – teilweise kletterten wir senkrecht den Berg hinauf. Nach letztendlich ca. 6 Stunden kamen wir vom anstrengenden aber schönen Walk am Parkplatz vom Infocenter an und verließen die Flinders Ranges – es ist ein wirklich sehenswertes Gebiet.
Die Fahrt zum Übernachtungsplatz im Dunkeln gestaltete sich als besonders abenteuerlich (& gefährlich) da wir mit 50 – 100 selbstmordgefährdeten Känguruhs konfrontiert wurden die an der Straße darauf warten, bis unschuldige Backpacker vorbeikommen und dann...
Wieauchimmer, zum Glück verlief die Fahrt, trotz ein paar haarigen Situationen, ohne Fremdkontakt. Wir entschieden aber keine Fortsetzung daraus machen zu wollen und beim nächsten mal lieber im hellen zum Übernachtungsplatz zu fahren.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Es gibt Laptop-Probleme, deswegen dauert es bis der Blog mit neuen Fotos und Posts aktualisiert wird.

Fuer alle die es noch nicht wissen: Unsere aktuellen Handynummern:
Marci 0435428331
Luki 0435428393

Samstag, 16. Januar 2010

Silvester

Silvester in Sydney ist ein Erlebnis. Wir sind morgens um 6 Uhr aufgestanden und dann mit dem Zug von den Blue Mountains nach Sydney reingefahren. Nachdem wir dann vom Hauptbahnhof zu den Royal Botanic Gardens gelaufen waren, waren wir erst einmal geschockt. Schon morgens um 10 Uhr war vor dem Eingang eine ein Kilometer lange Schlange. Nachdem wir uns angestellt haben, wurde die Schlange immer länger und länger und länger. Nach 3 h anstehen waren wir dann endlich im für Besucher abgesperrten Bereich drin. Obwohl wir zum den ersten 5000 von 20000 eingelassenen Leute gehörten, waren die besten Plätze schon weg. Hauptsächlich von Foto-Japanern, die schon die Nacht davor vor dem Park gecampt haben.
Nachdem wir unseren Platz gefunden haben, hieß es dann warten und warten und warten. Die Flugshow am Nachmittag war eher langweilig, aber dafür war um zu mehr Hektik, als die Flying Foxes (große Fledermäuse) in der Dämmerung sich auf den Bäumen niederließen und ab und zu sich erleichtern mussten. Zum Glück war es an diesem Tag nicht allzu warm und bewölkt, sonst hätte man es wohl kaum ausgehalten. Sonnenbrand gab’s aber trotzdem=(.
Abends um 21 Uhr gab es dann das erste „kleine“ Feuerwerk für die Kinder. Dieses dauerte nur fünf Minuten. Auch hier wurde wie beim großen Feuerwerk um Mitternacht über einen Radiosender synchronisierte Musik eingespielt. Nach dem kleinen Feuerwerk hieß es dann noch mal 3 h warten. Das große Feuerwerk war dann echt unglaublich. Synchronisierte Musik, Feuerwerk von der Skyline, von der Harbour Bridge, vor dem Opernhaus und noch von sieben Punkten im Wasser. Und das ganze volle 15 Minuten lang. Es war wirklich spektakulär. Danach sind dann alle in die George Street, der Hauptstraße von Sydney geströmt. Jedoch sind wir dort nicht allzu lang geblieben, weil wir wirklich müde und die Pubs überfüllt waren. Was ja bei 1,5 Mio. Menschen im Hafenareal kein Wunder ist. Nach der Heimfahrt sind wir dann glücklich und zufrieden ins Bett.
Ach ja, an alle auch noch ein gutes neues Jahr!

Weihnachten

Nachdem wir zwei Tage vor Heilig Abend unseren Bus gekauft haben, haben wir uns so schon gegenseitig ein teures Weihnachtsgeschenk gemacht. Obwohl in Australien der 25. Dezember der wichtigste Tag ist, haben wir unser Weihnachten am deutschen Heilig Abend gefeiert. Es gab zum ersten Mal seit längerem wieder etwas richtig Gutes zum Essen. Wir haben ein „deutsches“ Essen mit Schnitzel, Kartoffelbrei und Salat gemacht. Danach bin ich dann noch in die Kirche gegangen.
Sie war dann doch anders wie die deutsche Kirche, aber es war interessant. An den zwei Weihnachtsfeiertagen war nicht so gutes Wetter. Wir haben uns ein bisschen unseren Bus geputzt und den Tag durch Puzzeln und Kartenspielen mit anderen Hostelbewohner rumgebracht. So wirklich Weihnachten ist ja eh nicht bei diesem Wetter, somit freuen wir uns auch schon auf naechstes Jahr auf Weihnachten mit Schnee.

Blue Mountains

Da um Weihnachten und Silvester die Preise für die Hostels in Sydney ins unermessliche steigen, haben wir uns entschlossen, in die Blue Mountains zu fahren. Die Blue Mountains sind ein großer Nationalpark im Westen von Sydney (2 h Autofahrt entfernt). Sie haben ihren Namen, da die Luft durch die Öle der dort wachsenden Eukalyptusbäume bläulich erscheint. Wir haben in einem kleinen, privaten Hostel gelebt, das 1913 erbaut wurde. Es war da wirklich sehr gemütlich und wir haben uns wirklich wohlgefühlt. Wir haben einige Bushwalks gemacht, wobei der zu den Wentworth Falls sicherlich der Schönste war (siehe Bilder).
Während der Zeit in den Blue Mountains haben wir uns auch einen billigen VW-Bus mit kaputtem Getriebe gekauft. Dabei hat uns die Hostelbesitzerin Mandy sehr mit der Anmeldung der Versicherung und Ummelden der Registration gehofen.Waehrend dem Aufenthalt war dann ja auch noch Weihnachten und Silvester (siehe Extra-Posts)